Wussten Sie?

Zahlen und Fakten der Wasserkraft

Wasserkraft ist nachhaltig

Wasserkraftanlagen sind nachhaltig! Einmal gebaut, können sie 100 Jahre lang CO2-freien Strom liefern. An jedem Tag und zu jeder Stunde. Freilich gibt es am Anfang eine Baustelle. Aber die fügt sich in die Landschaft ein, wenn die Maßnahme beendet ist. An den Ufern wächst und erblüht eine standortgerechte Vegetation. Die energetische Amortisation tritt schon nach zwei Jahren ein. Dann ist der CO2-Input für den ganzen Bau kompensiert. Für die nächsten 50-100 Jahre wird kein CO2 mehr ausgestoßen! Eine Woche Wartungsarbeiten fällt da emissionsmäßig kaum ins Gewicht.

 

Wirkungsgrad und Erntefaktor

Wasserkraftanlagen sind aufgrund ihrer hohen Turbinenwirkungsgrade (ca. 90 %) sehr effektiv. Wasserkraft hat den höchsten Wirkungsgrad und damit die geringsten Verluste aller Stromerzeugungsmethoden.

Sie hat den besten Erntefaktor, was durch ihre extrem lange Lebensdauer von meist über 100 Jahren begründet ist.

 

Grundlastfähige Energie

Für eine sichere Energiezukunft brauchen wir vor allem versorgungssichere erneuerbare Energien. In Bayern spielt die Wasserkraft dabei eine entscheidende Rolle – mit einem Anteil von 56 % ist sie unangefochten führend. Denn Wasserkraft liefert neben Biogas und Geothermie zuverlässige, planbare, grundlastfähige Energie. Jedes Wasserkraftwerk liefert Versorgungssicherheit und Netzstabilität im Flächenkraftwerk Bayern. Daher gilt: Wasserkraft ist unverzichtbar.

Datenquelle: Energieatlas Bayern

 

Wasserkraft in Bayern

Mehr als die Hälfte der deutschen Wasserkraftanlagen befindet sich in Bayern. "Die Wasserkraft ist eine ganz besonders bayerische Energieform." - So steht es sogar im aktuellen bayerischen Koalitionsvertrag. Von den rund 7.300 Wasserkraftanlagen in ganz Deutschland gibt es gibt es heute in Bayern ca. 4.200 Wasserkraftwerke.

Der größte Anteil befindet sich in Oberbayern, bedingt durch die günstigen Gefälleverhältnisse und den Wasserreichtum der alpinen Flüsse. Es folgen Niederbayern und die Oberpfalz, Ober -, Mittel - und Unterfranken.

Noch ein paar Zahlen: Ausbauleistung der Wasserkraft in Bayern in Relation:

Oberbayern: 42 %
Niederbayern: 20 %
Schwaben: 15 %
Oberpfalz: 7%
Ober-, Mittel- und Unterfranken zusammen (16%)
Datenquelle: Energieatlas Bayern, Stand 2021

 

Erstes bayerisches Elektrizitätswerk

Bayern blickt auf eine lange Tradition in der Nutzung der Wasserkraft zur Stromerzeugung zurück. Die natürlichen Gegebenheiten (Wasserabfluss und Gefälle) wurden früh erkannt und genutzt, um aus der Kraft des Wassers Strom zu erzeugen. Als erstes bayerisches Elektrizitätswerk wurde 1890 in Bad Reichenhall ein Wasserkraftwerk in Betrieb genommen. Die Wasserkraftnutzung ist noch wesentlich älter. Von Wasserrädern über Mühlen wurde die Wasserkraft zur Erleichterung verschiedenster mechanischer Vorgänge eingesetzt. Schließlich wurden mit der Erfindung der Wasserturbine und des elektrodynamischen Generators (Anfang und Mitte des 19. Jh.) die Möglichkeiten geschaffen, Wasserkraft zur Stromerzeugung zu nutzen.

 

Stromerzeugung 1. Halbjahr 2024

Im ersten Halbjahr 2024 trug die Wasserkraft überdurchschnittlich mit 12 Mrd. kWh zur Stromerzeugung bei. Einen Großteil liefern Laufwasserkraftwerke. Insgesamt wurden 58 % (1. Halbjahr 2024) des Stromverbrauchs aus erneuerbaren Energien gedeckt, meldet der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). 

Wasserkraft kann mehr... Neben der Energieerzeugung steht die Wasserkraft zudem für Versorgungssicherheit (grundlastfähig und stets verfügbar) und Netzstabilität (zuverlässig und planbar). Wasserkraft verfügt in diesem Sinne über besondere Qualitätsaspekte.

 

Wärmepotenzial  von Flüssen

Unsere aktuelle Studie "Wärmepumpen an Fließgewässern" (Gemeinschaftsauftrag der bayerischen Wasserkraftverbände sowie VBEW und VKU) greift das Thema der Wärmeerzeugung auf: Wärme aus den Flüssen nutzen!

Um rein rechnerisch den Wärmebedarf der Haushalte und des Gewerbes in Bayern von aktuell rund 150 TWh/Jahr decken zu können, müsste dem aus den Flüssen erster und zweiter Ordnung entnommenen Wasser lediglich 1,5 Grad Wärme entzogen werden. Das berechnete theoretische #Wärmepotenzial liegt dabei sogar bei 171,1 TWh/Jahr.

Mit Hilfe von Wärmepumpen wird daraus Energie zum Heizen. Die Gewässer würden durch kühleres Wasser sogar ökologisch profitieren. Wasserkraft und Aquathermie - eine wertvolle Synergie für Erneuerbare Energie.

Durchgeführt wurde die Studie von der FfE in München.

 

Genehmigungen für Wasserkraftanlagen

Genehmigungen für Wasserkraftanlagen dauern im bundesweiten Durchschnitt über 7 Jahre. Das ist deutlich zu lang!

Das betrifft nicht nur neue Anlagen, sondern auch die Weiterbewilligung bestehender Anlagen. Es braucht dringend eine Entschlackung der Genehmigungs- und Verfahrensprozesse. Das betrifft z.B. Anforderungen an Gutachten, Fristen, klare Ressortzuständigkeiten, um Unsicherheiten in den Behörden zu mindern und einiges mehr. Weniger Bürokratie muss auch gemacht werden!

 

Überragendes öffentliches Interesse

Nach §2 EEG stehen die Errichtung und der Betrieb von Anlagen der Erneuerbaren Energien im überragenden öffentlichen Interesse und dienen der öffentlichen Sicherheit.

Das bedeutet: der Prozess der Planungs- und Genehmigungsverfahren soll beschleunigt werden. Mit der Einordnung „überragend“ sollen die erneuerbaren Energien ein besonders hohes Gewicht in Abwägungsprozessen erhalten.

Ganz grundsätzlich muss der §2 EEG auf jeglicher Fachbehörde Anwendung finden.

 

Wasserkraft Leistungsberechnung

Die Beschleunigung, die ein Objekt aufgrund der Gravitationskraft der Erde erfährt, wird als Fallbeschleunigung oder Erdbeschleunigung (g) bezeichnet. In Wasserkraftkreisen auch als Ortsfaktor bekannt. Ihr mittlerer Wert für die Erdoberfläche beträgt 9,81 m/s².

Dieser Wert fließt neben der Wassermenge und dem Höhenunterschied (Fallhöhe) in die Leistungsberechnung von Wasserkraftanlagen ein.

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