Kunstmühle Dachsbach im Landkreis Neustadt/Aisch

Wasserkraftportrait

Können Sie sich und Ihre Kraftwerke kurz vorstellen?

Im Salbuch des Burggrafentums Nürnberg aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts ist die Existenz der Dorfmühle als Mahl- und Schneidmühle belegt. Wie auf der Neustädter Kohl-Mühle wurden auch auf der Dachsbacher Mühle zeitweise Münzen geprägt. Im 30jährigen Krieg, musste bei Aufstellung der schwedischen Truppen entlang der mittleren Aisch, nach der Schlacht an der Alten Veste 1632, die Mühle zu Dachsbach die Brigade des Königs, versorgen. Zwei Jahre später war die Mühle völlig zerstört. Der neue Besitzer Georg Schmidt ließ 1675 die Gebäude renovieren. 1802 übernahm Adam Schmidt, die inzwischen baufällig gewordene Mühle, ließ das Mühlengebäude abreißen und das noch heute stehende stattliche Mühlen- und Wohngebäude errichten. Nach einigen Besitzerwechseln erwarb 1900 der Dachsbacher Färbersohn Karl Auer die Mühle, ersetzte 1919 das alte Mühlrad durch eine Francis-Turbine. 1956 wurde das gesamte Anwesen vom Müllermeister Willi Oswald erworben, woraufhin der Umbau der Turbine vom Stirnrad-Betrieb zum Ölbadgetriebe erfolgte. Die beiden Francis-Turbinen trieben sowohl die Mühle als auch Generatoren an, die die Mühle mit Strom versorgte. 1990 erfolgte die Einstellung des Mahlbetriebs. 2002 erfolgte die Versteigerung des Anwesens.

Aktuell: Durch die neue Eigentümerfamilie Wieland wurden seit 2002 unter anderem die zwei Francis-Turbinen generalsaniert, ein Fischaufstieg zur Sicherstellung der ökologischen Durchgängigkeit im Aischabzweig Hallerbach (ca. 500 oberhalb der Mühle) errichtet und die Generatoren durch effiziente Asynchrongeneratoren und neuen Getrieben ersetzt.

Welche technischen und regionale Besonderheiten hat Ihr Kraftwerk?

Die vorhandenen beiden Turbinen haben zusammen ein Gesamtschluckvermögen von ca. 2,5 m³/s, eine Fallhöhe von 1,80 m und eine maximale Gesamtleistung von 33 kWpeak. Die Wasserkraftanlage erzeugt annähernd kontinuierlich und somit grundlastfähig jährlich 
ca. 160.000 kWh Strom plus Eigenverbrauch. Eine Turbine bzw. ein Wassergang ist mit einem automatischen Rechenreiniger ausgeführt. Auf dem Wasserkraftgebäude ist eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 18,5 kW peak installiert, welche den Jahresertrag von
ca. 15.000 kWh direkt ins öffentliche Netz einspeist.

Welche ökologischen Maßnahmen haben Sie an Ihren Wasserkraftwerken umgesetzt?

Eine sogenannte „Rauhe Rampe“ wurde im Aischabzweig Hallerbach (ca. 500 m oberhalb der Wasserkraftanlage) seitens der Eigentümer der Mühle ausgeführt und stellt seitdem die Durchgängigkeit für die Flussbewohner sicher. Des Weiteren ist im Mühlenanwesen eine 80 kW Hackschnitzelheizung installiert, die insgesamt 12 Familien im Umgriff des Anwesens mit klimaneutraler Wärmeenergie versorgt.

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